Von Portland über Bar Harbor nach North Conway (NH)
Weiter ging unsere Fahrt entlang der Ostküste Richtung Norden. Unsere nächste Station für 2 Nächte war Bar Harbor. Wir fuhren die Haupt Nord-Süd Verbindung der USA, die Route 1. Etwa 180 Meilen lagen vor uns. Hört sich erstmal nicht so schlimm an. Man muss jedoch berücksichtigen, dass man im günstigsten Fall nur 55 mi/h fahren darf. Also, immer schön Zeit einplanen!
In Freeport, ca. 20 Autominuten von Portland entfernt, lag das Freeport Cafe gleich an der Route 1. Hier gab’s erstmal Frühstück. Wieder einmal ein typisch amerikanischer Frühstücksladen mit coffee refill, kautzigen Bedienungen und viel Lärm. Amerikaner können selbst am Morgend nicht leise. Aber einfach wunderbar!
Als großer Fan von allem maritimen hatten wir in Bath das Maine Maritim Museum besucht. Hier erfährt man alles über den Boots- und Schiffsbau in Maine. Das Museum verfügt über einen
Innen- und einen Aussenbereich. Sehr beeindruckend: die Skulptur der Wyoming. Im Aussenbereich gibt es dann noch eine Hütte, in der es nur um den Hummer geht. Denn der ist in Maine nicht wegzudenken.
Unser nächster Stop war Boothbay Harbor. Um genauer zu sein die Boothbay Lobster Wharf. Es war später Mittag und damit dringend Zeit für eine Lobster Roll. Was uns
hier erwartete hatte ich jedoch nicht auf dem Schirm. Der Größe der Lobster nach muss in der Nähe ein Atomkraftwerk sein – unglaublich!
Nun machten wir noch ein kleinen Abstecher zu einem Leuchtturm, dem Rockland Breakwater Lighthouse. Klein aber verdammt weit draußen im Wasser. Um diesem niedlichen
Leuchttürmchen einen Besuch abstatten zu können, muss man einen langen Damm überqueren. Von einer Holzplattform auf dem Wasser aus kann man dann einen schönen Blick erhaschen.
In Bar Harbor angekommen checkten wir zuerst in unserer Unterkunft, dem Primrose Place ein. Die Lage ist einfach perfekt. 5 Minuten die Straße runter ist man gleich auf der Main Street. Hier gibt es dann einen Shop und Restaurant neben dem anderen. Der Ort ist extrem touristisch und im August ebenso extrem voll. Nach unserem „kleinen Mittagsnack“ verzichteten wir auf ein Abendessen und gönnten uns nur noch ein Abendbier.
Wieder ist es Zeit für ein Frühstück. Wir entschieden uns für das 2 Cats. Nachdem wir nun 2 Tage doch eher deftig gefrühstück hatten entschieden wir uns mal für etwas halbwegs gesundes. Hausgemachtes Müsli mit frischem Obst und einen Bagel mit Erdbeerbutter. Absolute Empfehlung!
Unser Tagesprogramm sollte der Acadia Nationalpark sein. Von Zuhause aus hatten wir schon den Park Pass gebucht um schon mal einer Warteschlange zu entgehen. Genau wie befürchtet und auch überall beschrieben, war es eine blöde Entscheidung. Der Park ist völlig überfüllt, man findet kaum einen Platz um seinen Wagen abzustellen und eine kleine Wanderung zu machen. Bei uns kam noch dazu, dass es ausgerechnet an dem Morgen immer wieder geregnet hat, was die Motivation nicht förderte. Nach 2 Stunden Stau stehen und Parkplatzsuchen hatten wir
keine Lust mehr und den Park verlassen. Auf zur Atlantic Brewing Company! Hier hatten wir einen kleinen
Mittagsnack eingenommen und anschließend eine Brauereitour mitgemacht. Diese ist im übrigen kostenlos inkl. Bierverkostung. Von dort machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Southwest Harbor um dem Bass Harbor Head Light einen Besuch abzustatten.
Um den unglaublichen Warteschlangen vor den Restaurants zu entgehen, hatten wir am Vortag einen Tisch im Galyn’s reserviert. Hier bekommt man gutes Seafood in einer etwas ruhigeren Atmosphäre. Als Vorspeise teileten wir uns mit Crab-Fleisch gefüllte Champignons und im Hauptgang gab es Atlantiklachs mit Apfel-Cranberry Chutney bzw. Crab Cake. Insgesamt eine gute Entscheidung.
Der nächste Orts- und Statewechsel stand auf dem Programm. Von dem einen Touristen-Hotspot nächsten, nämlich nach North Conway in den White Mountains von New Hempshire. Den Weg dorthin hatten wir natürlich wieder mit ein paar Stationen versehen. Zuerst gab es einen Fotostop in Bangor um die größte Paul Bunyan Statue der Welt abzulichten. Paul Bunyan ist ein sagenhafter Holzfäller von riesenhafter
Größe und titanischer Kraft. So kommt die Statue auch rüber. 😉 Weiter ging es zum Haus von Stephen King. Dies ist ein wahrer Pilgerort und es werden sogar King-Touren angeboten. Wir machten lediglich ein paar Fotos und uns dann schnell wieder weg.
Den nächsten Stop gab es in Augusta. Hier befindet sich das Maine State House, welches man in einer self guided Tour erkunden kann. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk, was man sich einfach mal anschauen sollte. Der Eintritt ist frei.
So langsam kam etwas Hunger auf und wir fanden zum Lunch das Bagel Mainea. Ein kautziger kleiner Imbiss mit einer tollen Auswahl an
Sandwiches. Wir entschieden uns für zwei Bagel Sandwiches und waren damit mehr als glücklich. Im Anschluss wollten wir uns
eigentlich noch das Old Fort Western anschauen. Leider war hier gerade Mittagspause und es war nicht so wirklich klar ersichtlich, wann die beendet sein wird. Also, haben wir nur aussen ein paar Bilder geschossen und fuhren weiter nach New Gloucester ins Sabbathday Lake Shaker Village. Leider waren auch hier zu spät und konnten somit nur einen Blick auf die Häuser von aussen werfen.
Am frühen Abend erreichten wir dann unser Ziel North Conway. Das Kearsarge Inn war für die nächsten drei Nächte unser Zuhause. Das Inn
verfügt über ein Haupthaus sowie 4 Nebengebäude. In einem davon befand sich unser mehr als geräumiges Zimmer. Von hier aus ist man in einer Minute auf der Hauptstraße mit Shops, Restaurants und Cafe’s. Jedoch ist auch hier, ähnlich wie in Bar Harbor, einfach nur die Hölle los. Man findet hier kein Restaurant, vor dem nicht eine lange Warteschlange mit Menschen steht, die auf einen Tisch warten. Unser Vorteil: wir sind zur zu zweit und auch mit einem Platz an der Bar zufrieden. Das verhilft uns sehr rasch zu einem Platz im Muddy Moose. Es ist nicht unbedingt der Stil von Pub bzw. Restaurants den wir in der Regel bevorzugen. Das Essen jedoch ist anständig und das gleiche gilt für die Auswahl an Craftbeer.
Für den nächsten Tag stand das Mount Washington Valley auf unserer Agenda. Hier erfreuten wir uns dann auch über unsere erste Covered Bridge – weitere sollten noch folgen. Zum Mittag
gönnten wir uns eine kleine dekadente Pause im Mount Washington Hotel in Bretton Woods. Hier kann man gemütlich auf der Veranda einen kleinen Happen und ein Getränk zu sich nehmen und dabei den Blick auf den Mount Washington sowie der Nachbarberge genießen.
Bereits von Zuhause aus hatten wir eine Fahrt mit der Cog Railway auf den Mount Washington gebucht. Leider zog sich im Verlauf des Tages der Himmel doch ziemlich zu und die Berggipfel
verschwanden in den Wolken. Was soll’s, gebucht ist gebucht und da mussten wir durch. Gut ausgestattet mit wärmenden Material bestiegen wir die Bahn. Die Fahrt nach oben dauerte gute 45 Minuten. Auf. 1917 Meter angekommen war ein deutlicher Temperaturunterschied erkennbar. Von Wolken umgeben versuchten wir dennoch das Terrain zu erkunden. Hier oben befindet
sich nämlich eine Wetterstation, das Mount Washington Observatorium. Am 12. April 1934 wurde hier die höchste jemals gemessene Windgeschwindigkeit der Welt dokumentiert – 372 km/h.
Da der letzte Tag doch eher faul von Statten gegangen war, hatten wir uns für den nächsten Tag ein etwas aktiveres Programm heraus gesucht. Nach einem netten Frühstück im
Stairway Cafe ging es nach Bartlett in den National Forrest. Der Rundweg „Boulder Loop“ ist zwar nur 3,5 Meilen aber doch sehr
anspruchsvoll. Die kurze Strecke enthält ca. 300 Höhenmeter und führt über einen wunderbaren naturbelassenen Waldweg – im wahrsten Sinne über Stock und Stein.
Es ist ein echtes Idyll fern ab vom Trubel, denn hier verläuft sich kaum einer hin. Belohnt wird man mit tollen Panoramablicken. Von
dort aus ging es in den Franconia-Notch-State-Park zum The Flume. Auch hier gibt es einen Rundweg, ca. 2 Meilen. Dieser ist jedoch sehr
gut ausgebaut und daher auch schon wieder etwas besser besucht. Er führt vorbei an einer Covered Bridge durch eine Klamm zu den Avalanche Falls. Auf dem Weg zurück in unsere Unterkunft machten wir noch einen Stop bei der Sea Dog Brewing
Co. – North Conway. Zum frühen Abendessen gab es für mich ein sehr leckeres Jambalaya und für meinen Lieblingsmann Lachs mit einer Ingwerg-Bier-Glasur.
©Kocheule
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